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Tag 5 – Indien einmal anders

Nachdem das Hotel WLAN von Tag zu Tag schlechter wurde, liegen wir nun etwas zurück mit unserem Blog.  Da die Internetanbindung nun aber wieder ok ist, kann nun endlich Tag 5 folgen.

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Nach dem sehr leckeren Frühstück im Diggi Palace von Jaipur waren wir bereit für einen weiteren Sightseeing Tag.

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Unser erstes Ziel war der Palast der Winde. Der Guide meinte das darin nicht viel zu sehen sei, aber ein Foto vor der Fasade sehr beliebt wäre. Das wollten wir dann auch gleich in die Tat umsetzen.

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Dann ging es weiter zum Amber Fort, welches eigentlich auch ein Palast ist.  Unmittelbar vor der Einfahrt zum Eingangsbereich waren allerlei Menschen unterwegs, die mit ihren Kunststücken oder Waren das Herz der Touristen erfreuen wollten – aber natürlich nicht kostenlos. Einer davon war dieser Schlangenbeschwörer.

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Am Amber Fort bitte sich vormittags die Möglichkeit auf einem Elefanten den Berg hinauf zu reiten. Für 1100 Rupien durften wir auf einem Elefanten Platz nehmen und los ging die Schaukelei.

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Für die Touristen stehen über 100 Elefanten zur Verfügung. Es ist eine ständige Karawane unterwegs um dann immer gleich wieder nach oben zu reiten.

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Oben angekommen bietet sich ein sehr schöner Ausblick über den Innenhof des Forts. Allerdings bietet es, bis auf ein paar Bäume keinen Schatten. So darf man hier statt bei 37 Grad im Schatten eher die 50 Grad in der Sonne genießen.

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Der Palast im Inneren ist sehr kunstvoll gestaltet worden und bietet neben vielen künstlerischen Meisterwerken auch diesen kunstvollen Garten.

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Hier ein kleines Selfie an einem der wenigen Schattenplätze.

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Dieser Teil des Palastes ist mit tausenden kleinen Spiegeln besetzt, die schon damals bei Sonnenlicht zu schönen Reflektionen geführt haben.

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Von hier oben hatten wir auch einen guten Ausblick auf Jaipur.

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Dies ist der Wasserpalast, der ebenfalls von der königlichen Familie genutzt wurde.

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Nach dem Fort wollte uns unser Guide noch das Observatorium vorstellen, welches verschiedene Instrumente zur Ermittlung der Uhrzeit und Sternenkonstellationen ausstellt.

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Als wir am Nachmittag wieder im Hotel angekommen waren wollten wir noch gerne ein paar Dinge für unsere Zugfahrt am nächsten Tag einkaufen. Daher suchten wir den Tuk Tuk Fahrer Raja auf, der uns bereits am Vorabend beraten hatte.

Raja ist ein sehr freundlicher Mann der uns von Anfang an sehr gut behandelt und beraten hat.

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Mit ihm und seinem Tuk Tuk sind wir dann auch sogleich losgedüst. Das Gefährt schafft bis zu 80 km/h und hat natürlich keine Gurte.

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Nachdem wir unsere Einkäufe in diesem kleinen Shop gefunden hatten, lud uns Raja noch auf eine Flasche Bier ein. Und da man in Jaipur immer hört „Germans drink a lot of beer“ gäbe es auch sofort ein indisches Bier mit 8%.

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Diese Flasche ist gleich 620ml groß, kleiner scheint es die nicht zu geben.

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Der Abend kam und Raja stellte uns noch seiner Familie vor, die gleich neben unserem Hotel in einem Slum wohnt. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Tochter und einem schwer behinderten Sohn in zwei gemauerten Hütten von je gerade mal 3×3 Metern. Darin wird gewohnt, gekocht und überlebt. Mit allen Tanten, Onkels, Cousinen, Nichten und Neffen wohnen dort über 100 Menschen auf engstem Raum.

Indien hat eben nicht nur schöne Orte die sich den Touristen zuwenden, sondern auch solche von denen man sich gerne abwendet. Doch auch hier leben Menschen wie Radscher, die jeden Tag aufs neue das Leben begrüßen.

Wir durften ein paar dieser Menschen kennenlernen, was uns sehr gefreut hat.

 

Tag 4 – Guten Tag Mahal :-)

Taj Mahal um 6:30 am (zu?) frühen Morgen

Heute Morgen mussten wir bereits um 5 Uhr!! aus den Federn schlüpfen um rechtzeitig zum Sonnenaufgang am Taj Mahal zu sein. Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Mit gefühlten anderen 300 Besuchern haben wir vor den Toren angestanden und konnten dann mit unserem Guide das Gelände betreten.

Zwei große Vorteile der frühen Uhrzeit sind: 1. es ist nich so voll und 2. die Temperatur liegt noch deutlich unter 36 Grad Celsius.

Viele der Besucher haben sich einen professionellen Fotografen geleistet, doch unser Guide kannte sich nicht nur mit der Geschichte desTaj Mahal aus. An vielen Stellen hörten wir nur „Come to me, this is the best point for pictures“

Eine der wichtigsten Perspektiven scheint diese Sicht zu sein, bei der ein Bogen der benachbarten Moschee als Rahmen für das Monument dient.

Das gesamte Bauwerk besteht aus weißem indischen Marmor und wurde bereits vor ca. 400 Jahren in gerade mal 22 Jahren erbaut. Die Steinmetze der damaligen Zeit haben alle Wände, innen und außen, mit Blumen verziert die aus verschiedensten Edelsteinen bestehen. Da der Marmor so hart ist, ließ er sich nur mit gesinterten Metallstiften bearbeiten. Auf dem Foto sieht man das sich viele Menschen nicht nur mit dem Anschauen zufrieden gegeben haben, an verschiedenen Stellen fehlen bereits einzelne Steine.

Zuletzt haben wir noch ein Bild vom Eingangstor gemacht, welches man am Besten vom Monument aus bewundern kann. Auch hier sieht man die vielen Symmetrien auf welche die Erbauer so viel Wert gelegt haben.

Nach der Abreise aus Agra fuhren wir mit unserem Fahrer in Richtung Jaipur. Unterwegs sahen wir häufig Rollerfahrer wie diesen. Wie man sieht wird Sicherheit ein Indien groß geschrieben. Der Roller wurde extra mit Sandbags ausgerüstet und entspricht so dem Stand der Technik.

Auf dem halben Weg nach Jaipur schlug unser Faher vor eine Rast zu machen. So kamen wir an einer Art Rasthof an, wo neben sehr leckerem Essen auch verschiedene Souveniers angeboten wurden.

Hier ein Bild aus dem Innenraum des Rasthofs. Oliver hatte eine Portion chinesische Nudeln mit Hühnchen und ich eine Portion Reis mit frischem Gemüse. Mit Getränken lagen wir bei gerade mal 700 indischen Rupien (ungefähr 10€).

Unsere nächste Sehenswürdigkeit war der Stufenbrunnen von Abhaneri. Dieser diente früher zum Speichern der Wassermassen zur kurzen Monsunzeit. So konnte die Bevölkerung auch noch Wochen nach der Regenzeit das Wasser entnehmen. Heute dient der Brunnen aber nur noch als Attraktion für Besucher.

Schließlich sind wir nach ungefähr sechs Stunden Fahrt in Jaipur, an unserem Hotel „Diggi Palace“, angekommen. Dieses war nicht ganz so edel wie die ersten beiden Hotels. Dafür besticht es durch eine sehr interessante Bauweise und schön eingerichtete Zimmer.

Am Abend haben wir uns vor die Tür getraut und in einem Restaurant gegessen welches auf dem Dach des Nachbarhotels liegt. Von hier aus hatten wir einen Blick über die Stadt und dazu zwei sehr leckere Pizzen. Den Tip haben wir von einem Tuk Tuk Fahrer bekommen, der vor vier Jahren für drei Monate in Köln gelebt hat, da er dort eine deutsche Freundin hatte – die Welt ist so klein.

Tag 3: neuer Ort, neues Hotel, neue Erlebnisse…

Heute wurde Delhi verlassen und Agra angesteuert. Eine 3,5 stündige Autofahrt führte uns u. a. am zuletzt 2013 genutzten Formel1-Kurs vorbei. In Agra einfahrend war vieles anders, aber eines gleich: das Verkehrschaos! Schliesslich kamen wir am edlen Hotel „Jaypee Palace“ an, was seinem Namen alle Ehre machte. Zum Hotel gleich mehr – hier nur der Beweis, dass in Indien Kunden wie Könige behandelt werden. Davon zeugt bspw. das Blumenband, was uns umgehängt wurde, und die „Segnung“ mit Blütenstaub auf der Stirn.

Beim ersten Rundgang durchs Hotel gelangten wir in die „Tea Lounge“. Hier konnte man den Blick über das parkähnliche Hotelgelände schweifen lassen ( mit dem Pool im Hintergrund, in dem wir später noch ein paar Bahnen schwammen), was seinerzeit auch der indische Premierminister und Auslandsgäste hier getan hätten (sitzen & Tee trinken, nicht schwimmen…).

Hier könnten wir wieder einen billigen Witz mit „am Ende des Ganges“ machen, was dem „Jaypee Palace“ aber nicht gerecht wäre!

Heute schauten wir uns die Touristenattraktion „Red Fort“ an, ein imposantes Verteidigungs- und Repräsentationsbauwerk. Heute ist da recht einfach reinzukommen, früher mussten erst ein Burggraben mit Krokodilen überwunden werden, um dann in einem doppelten Verteidigungsring zu stehen, in dem sich früher Löwen, Tiger und Bären zu Abschreckungszwecken herumtrieben, erzählte uns unser guter Guide. Eine sehr ausgeklügelte „Klimaanlage“ mit Rosenwasser, was die edlen Leute zu Hofe noch anderweitig genossen, hat das Fort auch. Wenn das aufgewärmte, durch die Zwischenwände geleitete Wasser dann mal ausgetauscht wurde, freuten sich die Krokodile, in Rosenwasser baden zu dürfen…

…ach ja, und edelsten Marmor gibt es im Inneren natürlich auch zu Hauf.

Weit weg vom Taj Mahal (nämlich am anderen Flussufer, als Fernblick vom „Red Fort“) …

…näher dran, da unser Guide sinnvollerweise empfahl, an diesem Sonntag den Blick von der anderen Flußseite auf Taj Mahal zu genießen. Für die „innere“ Besichtigung ist der morgige Werktag aus Besuchergründen entspannter (bis auf die Uhrzeit, aber dazu morgen mehr).

…und der „heilige Gral“, äh die heilige Kuh, die wir hier passenderweise gefunden haben – da es in diesem parkähnlichen Gelände aber nur diese eine war, könnten da auch Publicity-Gründe hinterstecken…

 

Tag 2 in Delhi – komplett, bei Licht und Indien live…

Über den Dächern von Delhi…ist der Blick faszinierend! Der Weg dorthin erinnerte aber stark an die Verfolgungsjagd am Anfang eines James Bond Films! Die verwinkelten Treppen und Wege, die Menschen, die einem begegnen…es rührt und schüttelt einen…
Das Ghandi-Mausoleum… am Fuße eines großen Gedächtnis-Parks. Touristen-Magnet und wohl ein Muss eines jeden Delhi-Besuchs. Die Verehrung Ghandis symbolisiert auch sein Konterfei auf jedem Geldschein Indiens. A propos Geld. Der erste angesteuerte Geldautomat war auf einmal „Offline“, am zweiten klappte das Rupien-Abheben aber tadellos – als man begriff, dass die EC-Karte nur kurz im Automaten stecken brauch, man sie wieder entfernen muss und es dann irgendwann im Menü auch weiterging…
Touristen besuchen einen Sikh-Tempel… und müssen dafür Schuhe und Socken ausziehen und das (wenn auch lichte) Haupt bedecken. Der modische Aspekt muss hier mal außer Acht bleiben…
Die erste heilige Kuh… die wir erfreut meinten erblickt zu haben – war in Wirklichkeit ein Bulle! So korrigierte uns amüsiert unser weiblicher Delhi-Guide.
Das Abenteuer Rikschah-Fahren… genauer gesagt Fahrrad-Rikschah, bestand nicht im Gefährt selber, sondern in dessen Einsatz im Strassenverkehr. In unserem Fall tauchten wir damit in das Herz von Old Delhi ein. Eintauchen ist hier auch wörtlich zu verstehen! Nichts für Menschen mit Platzangst – aber dazu gleich mehr…
Indisch-Telekom… oder eine Operation am offenen Herzen, mitten in der äusserst belebten Innenstadt Delhis. Der Verkehr steht vorm Infarkt, aber die höchst kompetent aussehenden „IT-Chefärzte“ werden das Problem sicher lösen…getreu dem indischen Motto „einfach machen“!
Wer guckt am besten… von diesen Dreien?! Zweie, die das Abenteuer Fahrrad-Rikschah-Fahren unbegreiflich finden (und er fährt doch noch in die nicht vorhandene Lücke rein – Ellenbogen einziehen!), ein alter Hase der „Rushhour“ der uns gute Nerven wünscht .
Delhi-Guide… eine zierliche junge Dame, die ihre Millionen-Metropole wie ihre Westentasche kennt. Im Hintergrund nochmal der scheinheilige Bulle…
Ein Phänomen… ist diese Gasse (wie viele umliegende in Old Delhi ebenso) in mehrfacher Hinsicht: Die Verkabelung über unseren Köpfen ist der Wahnsinn – aber wohl völlig normal! Die Tatsache, dass wir in dieser engen Gasse mit seinen unzähligen minimalistischen Strassengeschäften sogar Gegenverkehr, trotz regem Geschäftsbetrieb und Fussgängern, fast spielerisch ausweichen, ist ebenso unbegreiflich – aber funktioniert! Mit Mitteleuropäischer Logik ist das alles nicht zu fassen.
Monument… davon haben wir heute viele gesehen. Vieles zog uns heute die Schuhe aus – hier konnten wir sie anbehalten. Und wir durften uns auch zu einem Bild in die Nische stellen, die die Gebetsrichtung angibt. Bis auf das, was man hier und an vielen anderen Stellen sieht, ist in Indien nichts in Stein gemeißelt. Eine Kultur zum Aufsaugen, Reizüberflutung droht und alle Sinne sind gefordert. Überall riecht es wieder neu. Heute war alles dabei – und es bleibt spannend…!

Ankunftstag in Delhi

Von Münster aus gestartet über München nach Delhi, so sah heute die Reiseroute aus. Alles lief nach Plan.

Im Flieger von Münster nach München saß 3 Reihen hinter uns ein Warendorfer Sportmoderator, seines Zeichens glühender Gladbach-Fan (was er auch mit entsprechendem Rucksack zum Ausdruck brachte) der dieses Wochenende wohl bei Sport1fn zu hören sein wird.

Beim Flug von München nach Delhi holte der Pilot sogar eine halbe Stunde raus. Unterwegs konnte man aus einer riesigen Film-, Fernseh-, Radio- und Musik-Bibliothek wählen und interessante Fluginformationen samt zweier Kameras (Blick nach vorne und auf die Welt unter einem) abrufen. Das war auch gut, da wir genau mittig einer Viererreihe saßen (neben den Gängen außen noch je eine Zweierreihe) – kein Fensterplatz.

So kamen wir dann am Flughafen Delhi an. Die Affinität von Indern zu Teppichen kommt hier direkt zum Ausdruck – hinterm Rollfeld im Flughafengebäude wird man von Teppichboden begrüßt. Wie man das sauber hält, ist uns ein Rätsel.

Hervorragend klappt auch die Inempfangnahme durch Ratnaph, unserem Organisator vom indischen Reisebüro. Stellt uns direkt unseren Fahrer vor, der uns alle dann auch ins Erlebnis Straßenverkehr in Indien einführt/-fährt… Linksverkehr, Hupe als wichtigstes Steuerungsinstrument und Chaos, was ein für Europäer nicht ersichtliches System in sich birgt. Wilde Spurwechsel, waghalsige Überholmanöver und die Hupe, um sich sein Unrecht zu erzwingen (nicht sein Recht).

Erst mal genug geschrieben für heute – ist ja schon fast 2 Uhr Ortszeit.