Tag 5 – Reservat für wilde Tiere und Inder aus Hamm

Der heutige Tag fing damit an, dass ich es zeitlich nicht mehr schaffte, den Blog-Beitrag des Vortages online zu stellen (das Gute ist, dass wir hier 4,5 Stunden Zeitvorsprung haben und den Blog, meist offline am Vorabend geschrieben, morgens in Ruhe online setzen können, wenn Deutschland noch schläft). 7:30 Uhr war Frühstück angesagt und um 8:00 Uhr sollte es mit dem Auto nach Ooty im Bundesstaat Tamil Nadu gehen.

Die einfache Strecke war zwar „nur“ rund 130 Kilometer weit – das dauert in Indien aber gerne 3,5 Stunden und darüber hinaus. Eine Verzögerung der sehr interessanten Art (außer, das der Weg grundsätzlich das Ziel ist, weil man viel vom Land sieht), ist die Tatsache, dass unser Weg durch ein Reservat (hieß mal Mudumalai, mal Bandipur) führte, was nur von morgens 6 Uhr bis Abends 20 Uhr durchfahren werden darf. In dem Reservat könnten einem wild lebende Tiger, Elefanten und weitere Wildtiere auf der Straße begegnen. Daher hingen auch überall Hinweisschilder, das Picknicken etc. verboten ist. Tiger begegneten uns keine – die würden sich zu dieser Jahreszeit eher tiefer im Dickicht bzw. in den Gebirgen rundherum aufhalten. Wohl ganz gut so für uns, aber bspw. auch die Rehe, die wir dafür direkt an der Straße sehen durften:

Die grasten ganz seelenruhig und ließen sich durch die Autos, Motorräder und LKWs nicht stören. Ebenso sah man auch viele Affen, Pfaue, Esel, eindrucksvolle Termitenhügel und am Ende (auf der Rückfahrt) sogar noch einen frei lebenden indischen Elefanten, der an einer Wasserstelle trank:

Unser Weg führte über die rund 2.300 müNN hohen Blue Hills („Nilgiris“ auf Indisch) in Serpentinen mit 32 Haarnadelkurven. Es gibt sehr schöne lila bis blau blühende Bäume am Berg, die wohl namensgebenden sind.

In Ooty besuchten wir dann eine indische Familie, die Tom gut kennt. Das schöne war, dass er uns direkt mit „Hallo! Wie geht‘s? Seit wann seit ihr in Indien“ in gutem Deutsch begrüßte. Hintergrund ist, dass er zwar aus diesem Ort stammt, aber seit über 40 Jahre in Deutschland, genauer gesagt Hamm, wohnt! Er war Elektriker (gelernter Schaltschrankbauer) bei einem bekannten Oelder Unternehmen. Seine indische Frau ist Krankenschwester – inzw. sind sie Rentner. In seiner Heimatstadt waren sie, weil seine Mutter kürzlich verstarb. Da bot es sich an, sich zu treffen und Tom hat mit uns allen zusammen für seine verstorbene Mutter gebetet.

Dann sind wir noch zusammen Essen gegangen. War wieder eine tolle Begegnung! Hier übrigens mal was zum Thema „Food-Blogging“:

Nach dem Essen durchfuhren wir noch einen militärischen Bereich (hier galt entgegen überall anders: „no horn“ – nicht hupen!). Der indische „Hammer“ erzählte unterwegs, dass auf dem weitläufigen Militärgelände alle Nationen für internationale Übungen zusammenkommen. In den Bergen und Wäldern gibt es hier spezielle Manöver-Übungsgelände – vieles sogar unterirdisch! Mehr wird nicht verraten – top secret!

Auf dem Weg zurück besuchten wir einen wunderschön angelegten Rosengarten. Einziger Wermutstropfen war das Wetter, da es anfing zu Regnen. Allerdings waren derzeit eh nicht viele blühende Rosen zu sehen, da viele frisch beigeschnitten und gedüngt (bzw. „gedunkt“ – unweit gibt es ja bekanntlich Elefanten) wurden, was teilweise wenig an Rosenduft erinnerte.

Tja, der Regen – der begleitete uns fast den ganzen Heimweg. Wenn es in Indien regnet, dann mal direkt ordentlich. Der Boden scheint kaum Wasser aufzunehmen. Alles läuft sehr schnell oberflächlich ab und nimmt entsprechend den ausreichend vorhandenen Dreck mit. Kanalisation gibt es in Indien im Prinzip nicht – da kann man bei uns mal sehen, was das bringt, merkte Frank treffend an.

Zurück an Tom’s Sitz, hatten wir hier auch noch ein Gewitter mit Starkregen – aber da störte es uns nicht mehr. Einzig ein Stromausfall (hier im Hause sind nur die wichtigen Bereiche durch ein Notstromaggregat abgesichert) sorgte dafür, dass es heute Abend auch ein paar Schwierigkeiten mit dem Internet gibt. Daher hat leider der Upload aller Bilder des Vortags bzw. auch der Versuch, Videos online zu stellen, noch nicht ganz geklappt. Wir sehen morgen weiter!

3 Gedanken zu „Tag 5 – Reservat für wilde Tiere und Inder aus Hamm

  1. Hallo Frank u. Tom, wir haben gerade das „Tagebuch“ bis Tag 5 von Renate auf unser“Clan“ bekommen! Finden es sehr faszinierend was ihr auf eurer authentischen Reise erlebt. Toll wie ihr auch eure Gefühle wiedergebt…Paul u. Ich spüren beim Lesen dabei zu sein. Wir hoffen und wünschen das ihr Beiden noch viele tolle und menschliche Eindrücke sammeln könnt. Alles Gute und kommt gesund wieder.
    Petra und Paul

  2. Hallo Frank u. Tom, wir haben gerade das „Tagebuch“ bis Tag 5 von Renate auf unser“Clan“ bekommen! Finden es sehr faszinierend was ihr auf eurer authentischen Reise erlebt. Toll wie ihr auch eure Gefühle wiedergebt…Paul u. Ich spüren beim Lesen dabei zu sein. Wir hoffen und wünschen das ihr Beiden noch viele tolle und menschliche Eindrücke sammeln könnt. Alles Gute und kommt gesund wieder.
    Petra und Paul

  3. Hallo ihr beiden,

    wieder ganz großes Kompliment für die lebendige Reiseberichterstattung. Man hat ein bisschen das Gefühl mit dabei zu sein.

    Viel Spass noch und liebe Grüsse aus der Heimat

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert