Tag 3 – Auch Flüge sind „spicy“ – der interessante Weg nach Mysore über Bangalore

Frank und ich sind nun in Mysore – dem Amtssitz von Pater Tom. Haben gerade hier im Hause nett mit 2 Priestern des Vincentiner-Ordens zu Abend gegessen. Das wird bisher die kompfortabelste Übernachtungsmöglichkeit, denke ich (auch wenn die bisherigen nicht schlecht waren – von zu kurzen Betten abgesehen)! Online setzen kann ich den Artikel erst morgen früh (nach Indischer Zeitrechnung), da das WLAN bis in die 2. Etage zu unseren Zimmern nicht reicht. Frank und ich haben uns aber vorgenommen, morgen früh mit einem der Priester eine Messe zu besuchen – Abfahrt zur Kirche um 6:10 Uhr (😮gähn).

Wie kommen wir überhaupt hier hin? Heute war Reisetag. Übernachtet hatten wir ja bei Father Sebastian in Vijayawada. Dort konnten wir ausschlafen, gemütlich frühstücken, etwas rumbummeln (u. a. die Homepage aktualisieren), dann früh zu Mittag essen (indisches Essen schmeckt weiter gut) und dann brachte Father Sebastian Tom, Frank und mich zum Flughafen (dem, wo wir vorgestern auch gelandet waren).

Unterwegs muss noch von einer kleinen, typischen Kuriosität berichtet werden: als wenn die Straßen nicht schon voll genug wären und es Hindernisse en masse gibt, meinten Arbeiter, mitten auf dem Highway einen Kranwagen quer zu stellen, um eine Stromleitung zum Strommasten hochzuhieven. Die blieb dann auch noch im Strassenbaum hängen. Eine nicht vorhandene Berufsgenossenschaft muss da mal beide Augen zudrücken, wenn ein Arbeiter ungesichert am Ende des Auslegers zur Mastspitze hochgehoben wird – seht selbst:

Nach kleinerer Verzögerung kamen wir aber mit ausreichender (zu Recht einkalkulierter) Pufferzeit pünktlich zum Abflug an.

(entschuldige, dass Du am Bildrand abgeschnitten bist, Frank – man hat genau in die Sonne geguckt und auf dem Display war nichts erkennbar…)

Von dort ging es mit der Fluggesellschaft „Spicejet“ (Slogan: „Red.Hot.Spicy“ – könnte von der Stewardess inspiriert sein) nach Bengaluru (oder Bengalore), dem „Silicon Valley Indiens“. Zugegebenermaßen haben wir von der Stadt nur den ca. 30 km vor der Stadt liegenden Flughafen und den „Traffic Jam“ vor, in und hinter Bangalore gesehen. Am Flughafen holte uns Pater Tom’s Fahrer (standesgemäß – er ist ja schließlich Provinzial seines Ordens) mit Tom’s „mobilem Büro“ ab. Es folgte wieder ein Praxisbeispiel, dass in Indien Straßenverkehr funktioniert, der in Deutschland absolut undenkbar wäre. Wir sind von Bangalore nach Mysore rund 3,5 Stunden mit dem Auto gefahren – zum Glück gefahren worden! Auf Autobahn-ähnlichen Straßen wird typisch indisch gefahren, d. h. auf 2 Spuren (je Richtung) mal mindestens 3-spurig, mit LKW‘s, PKW‘s, Motorrädern, Tuk-Tuk‘s, bis runter zu Trecker-Gespannen, Fahrradfahrern und Fußgängern am Straßenrand, sowie solche, die zwischendurch die Straße überqueren. Die üblichen Hup-Hinweise sind wohl des Rätsels Lösung (übrigens auch für „Buffalos“, die träge über die Straßen wandern und ebenso auf die Hupzeichen reagieren und, wie selbstverständlich, ausweichen) – heute aber auch intensiv visuell mit der Lichthupe unterstützt . Langsam wurde es dunkel, was viele „Fahrzeuge“ aber „unterbelichtet“ weiterfahren lies. Unterwegs hatten wir dann sogar Gewitterschauer (übers ansonsten zwar heiße aber in einem Monat viel schlimmere Wetter – wie uns gesagt wurde – haben wir noch gar nicht berichtet), was schon zu überfluteten Strassenbereichen führte (wie muss das dann erst in der Monsunzeit sein?!).

Kurzum: einfach unbegreiflich, dass dieses Verkehrschaos von Indern nicht als solches empfunden wird!

So kamen wir dann am „Stammsitz“ von Tom an. Wirklich ein sehr nobles Gebäude, in dem wir jetzt voraussichtlich die nächsten 3 Tage bleiben werden! Mehr morgen – wir müssen ja früh raus…

Ein Gedanke zu „Tag 3 – Auch Flüge sind „spicy“ – der interessante Weg nach Mysore über Bangalore

  1. Guten Morgen wir sitzen am Frühstückstisch und lesen begeistert deinen bericht.es ist für uns richtig spannend.vielen dank.mama und Papa

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